Hallux Rigidus – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Hallux Rigidus – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Was ist Hallux Rigidus?

Hallux Rigidus ist eine degenerative Erkrankung des Großzehengrundgelenks, die durch eine fortschreitende Versteifung und schmerzhafte Bewegungseinschränkung gekennzeichnet ist. Es handelt sich um eine Form der Arthrose, die vor allem bei Menschen mittleren Alters auftritt. Im Gegensatz zum bekannteren Hallux Valgus, bei dem sich die Großzehe zur Seite neigt, führt Hallux Rigidus zu einer zunehmenden Unbeweglichkeit der Zehe.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genaue Ursache für die Entstehung von Hallux Rigidus ist nicht immer eindeutig. Häufig liegt eine mechanische Überlastung des Gelenks vor, sei es durch Fehlstellungen, übermäßige sportliche Belastung oder falsches Schuhwerk. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Verletzungen, beispielsweise durch wiederholte Mikrotraumata oder direkte Stöße auf das Gelenk, begünstigen ebenfalls die Entwicklung dieser Erkrankung. Zudem können entzündliche Gelenkerkrankungen wie Gicht oder rheumatoide Arthritis die Arthrose im Großzehengelenk fördern.

Symptome und Krankheitsverlauf

Anfangs macht sich Hallux Rigidus durch Schmerzen beim Abrollen des Fußes oder beim Tragen enger Schuhe bemerkbar. Mit der Zeit kann es zu einer sichtbaren Verdickung des Gelenks kommen. Betroffene klagen häufig über Anlaufschmerzen am Morgen oder nach längerer Ruhephase. Im fortgeschrittenen Stadium ist die Beweglichkeit der Großzehe stark eingeschränkt, und knöcherne Auswüchse (Osteophyten) können sich bilden, was das Tragen von Schuhen zusätzlich erschwert. In schweren Fällen ist die Zehe nahezu vollständig versteift.

Konservative Behandlungsmethoden

Eine frühzeitige Therapie kann helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Beschwerden zu lindern. Zu den nicht-operativen Maßnahmen gehören:

  • Schuhmodifikationen: Spezielle Einlagen oder steife Sohlen können die Druckbelastung reduzieren und das Abrollen erleichtern.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Mobilisierung und Kräftigung der Fußmuskulatur helfen, die Gelenkfunktion zu erhalten.
  • Medikamentöse Behandlung: Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) können kurzfristig Beschwerden lindern.
  • Hyaluronsäure- oder Kortison-Injektionen: Diese können direkt ins Gelenk gespritzt werden, um die Entzündung zu hemmen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Operative Therapiemöglichkeiten

Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kann eine Operation des Hallux Rigidus in Betracht gezogen werden. Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, die je nach Schweregrad angewandt werden:

  • Cheilektomie: Bei leichter bis mittelschwerer Arthrose werden knöcherne Auswüchse entfernt, um die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Arthrodese (Gelenkversteifung): Bei starkem Verschleiß wird das Gelenk dauerhaft versteift. Dies beseitigt die Schmerzen, schränkt jedoch die Beweglichkeit der Zehe komplett ein.
  • Gelenkersatz (Endoprothese): In einigen Fällen kann das Gelenk durch eine Prothese ersetzt werden, um die Funktion weitestgehend zu erhalten.

Prävention und Alltagstipps

Um Hallux Rigidus vorzubeugen oder das Fortschreiten zu verlangsamen, sollte auf geeignetes Schuhwerk mit ausreichend Zehenfreiheit und guter Dämpfung geachtet werden. Regelmäßige Fußgymnastik stärkt die umliegende Muskulatur und kann Fehlbelastungen vorbeugen. Auch das Vermeiden von Übergewicht reduziert die Gelenkbelastung. Wer frühzeitig auf erste Beschwerden reagiert, kann möglicherweise eine Operation hinauszögern oder sogar vermeiden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert